Kloster Stavronikita

Gründung: Ende des 10. Jahrhunderts
Gründer: die Mönche Stawros, Nikitas
Feiertag: am 6. Dezember
Bibliothek: seltene, illustrierte Manuskripte, insbesondere das mit der Nr. 43 aus dem 10. Jh 
Sammlung: die tragbaren Ikonen des ''Dodekaortu'' 

 
Dieses Kloster ist auf einem Felsplateau in der Nähe des Meeres erbaut, ungefähr in der Mitte der nordöstlichen Küste der Halbinsel, zwischen den Klöstern Iviron und Pantokratoros. Von Karyes ist es ungefähr anderthalb Wegstunden entfernt. Es ist dem Gedächtnis des Hl. Nikolaos geweiht. Der heutige Name des Klosters entstand nach einem Zeugnis der Athos-Überlieferung durch die Zusammenfügung der Namen zweier Mönche, des Stavros und des Niketas, die in zwei Zellen im Gebiet des heutigen Klosters lebten, bevor sie das Kloster zu errichten begannen. Eine andere Überlieferung nimmt jedoch als Gründer des Klosters einen gewissen Nikephoros Stavroniketas an, der Offizier des Kaisers Johannes Tsimiskes gewesen sein soll und der Gründung seinen Namen gab.
Anfang des 11. Jahrhunderts scheint es ein gleichnamiges altes Kloster gegeben zu haben, wie aus einer Urkunde des Protos Nikephoros (1012) hervorgeht. Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts setzte sich die erste geschichtliche Phase des Klosters normal fort. Dann verödete es wie so viele andere Klöster des Heiligen Berges auch. Grund waren die fortgesetzten Pirateneinfälle und die Periode der Lateinerherrschaft nach dem 4. Kreuzzug (1204-1261) mit seinen bekannten Folgen für das gesamte Byzantinische Reich. Für das damals verlassene Kloster übernahm einige Zeit lang der Protos die Vollmacht. Anschließend wurde es nacheinander den Klöstern Koutloumousiou und Philotheou unterstellt. In der Folge wurde es vom Kloster Philotheou mit allen Bauten und dem dazugehörenden Landbesitz als Kathisma an den Abt Grigorios von Geromerion in Thesprotien verkauft (1533). Einige Jahre später wurde es durch den Patriarchen von Konstantinopel Ieremias I. wieder in den Rang eines Klosters erhoben, nachdem es zur Zelle degradiert worden war, so daß die Anzahl der Athosklöster wieder zwanzig betrug. Grigorios Geromeriatis verließ bald darauf sein eigenes Kloster und ließ sich auf dem Heiligen Berg nieder, wo er mit all seinen Kräften für das verlassene Kloster Stavronikita tätig wurde. Nach seinem Tod im Jahre 1540 wurde das Werk der Erneuerung vom Patriarchen Ieremias I. selbst fortgesetzt. Es dauert jedoch nicht lang, da unterlag das Kloster erneut extremen Schwankungen, die auf finanzielle Schwierigkeiten, auf die meist geringe Zahl der Väter und auf zwei große Brände zurückzuführen waren. Es ist eine Tatsache, daß im Vergleich zu anderen Athosklöstern für Stavronikita stets das beschränkte Vermögen und die geringe Zahl der Mönche kennzeichnend waren. Trotz zahlreicher Schenkungen, behinderten vor allem Meinungsverschiedenheiten mit den benachbarten Klöstern oder Zellen hinsichtlich Besitz- und Grenzfragen, den Aufstieg des Klosters Stavronikita. In den Jahren 1607 und 1741 wurde das gesamte Kloster durch Brände vollends zerstört. Es gelang den Mönchen jedoch mit Hilfe von außen die Zerstörungen zu beheben.
Während des griechischen Freiheitskampfes von 1821 hatte das Kloster schwere Prüfungen zu ertragen. Wegen der übermäßigen Schulden und der Beteiligung am gemeinsamen Kampf gerieten die Finanzen in einen elenden Zustand, während sich die Mönche außerhalb des Athos zerstreuten, um sich vor den Türken zu retten. So verödete das Kloster abermals. Dieser Zustand dauerte ein Jahrzehnt. Danach begannen die Türken abzuziehen, und einige alte Mönche des Klosters, kehrten zurück. Damals kam auch der Archimandrit Averkios aus einem der rumänischen Metochien nach Stavronikita. Er brachte zahlreiche Geschenke mit und stellte viel Geld für die Erhaltung des Klosters zur Verfügung. Diese Bemühungen wurden durch erneute Katastrophen zunichte gemacht. Abt Theophilos, der vorher Archimandrit in Vatopedi war, schaffte es, das Kloster aus seiner ausweglosen Situation herauszuführen
Das Kloster Stavronikita war das erste Kloster, das in den letzten Jahren seine Lebensfort änderte und zu einem kinowitischen wurde. Es ist flächenmäßig das kleinste Kloster. Charakteristisch ist sein hoher, mit Zinnen versehener Turm. Das Kloster zählt in- und außerhalb 50 Mönche und nimmt die fünfzehnte Stelle in der Rangordnung der zwanzig Athosklöster ein.